Cromme will Aufsichtsratschef bei Siemens bleiben

München (dts Nachrichtenagentur) - Gerhard Cromme will trotz der Kritik an seiner Amtsführung noch mindestens drei Jahre Aufsichtsratsvorsitzender bei Siemens bleiben.

"Ich bin bis 2013 gewählt. So lange werde ich es auch machen," sagte der 67-jährige Cromme der "Süddeutschen Zeitung". Cromme zeigte sich auch bereit, angesichts der Krise höhere Steuern zu zahlen.

Cromme: "Persönlich wäre ich bereit, in dieser kritischen Phase einen Beitrag in Form eines Solidarzuschlags zu leisten." Er fügte jedoch an: "Aber der müsste befristet sein, um dieser Ausnahmesituation gerecht zu werden." Seiner Ansicht nach werde die derzeitige Finanz- und Wirtschaftskrise auch länger dauern, als viele glaubten.

Zur Eurokrise sagte er: "Kein Land profitiert von der Währungsunion so stark wie Deutschland. Gerade für uns in Deutschland wäre ein Ende des Euro eine Katastrophe. " Zuletzt war Siemens-Vorstand Heinrich Hiesinger zum Vorstandsvorsitzenden bei Thyssen-Krupp-Chef berufen worden.

Cromme ist nicht nur bei Siemens, sondern auch bei dem Stahlkonzern Aufsichtsratschef, von einem Interessenskonflikt war deshalb die Rede. Cromme verteidigte die Personalie vehement gegen jede Kritik: "Das ist völlig korrekt gelaufen. Keiner im Aufsichtsrat wollte Herrn Hiesinger eine Chance verbauen, nur weil ich zufällig Aufsichtsratsvorsitzender in beiden Unternehmen bin."

Siemens-Chef Peter Löscher und er wären sich auch von Anfang an einig gewesen. Zudem verstoße er gegen keine Regelungen gegen den Corporate-Governance-Kodex. "Der Kodex wurde unter meiner Führung entwickelt und eingeführt, und wo ich als Aufsichtsratsvorsitzender Verantwortung trage, wird ihm zu 100 Prozent entsprochen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 21.06.2010

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