Cyber-Angriff: Rechner in Merkels Bundestagsbüro war infiziert

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist vom Cyber-Angriff auf den Deutschen Bundestag persönlich betroffen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - So soll ein Rechner aus ihrem Bundestagsbüro einer der ersten gewesen sein, bei dem der Trojaner festgestellt wurde, berichtet die Zeitung "Bild am Sonntag". Ein Sprecher der Unionsfraktion erklärte: "Ich kann das weder bestätigen noch dementieren." Zur Frage, ob Daten von Merkels Rechner entwendet wurden, wollte sich aus Merkels Umfeld niemand äußern.

Betroffen seien auch Rechner der Linken-Abgeordneten Inge Höger, des Vorsitzende des Ausschusses für Verkehr und Digitales, Martin Burkert (SPD), und von Bundestagsvize-Präsident Johannes Singhammer (CSU). Bei Höger sei im Bundestagsbüro ein befallener Rechner entdeckt worden. Im Fall von Burkert wurden aus seinem Wahlkreisbüro in Nürnberg fremdgesteuert E-Mails verschickt.

"Am Mittwoch vorletzter Woche haben meine Mitarbeiter das festgestellt, zwei Tage später hat die Bundestagsverwaltung sämtliche Computer und Software im Wahlkreisbüro ausgetauscht. Der Trojaner wurde bei mir nachgewiesen", sagte Burkert. Im Büro von Singhammer wurde der Computer einer Mitarbeiterin von der Bundestagsverwaltung untersucht.

Bei 15 Computern, die an das Bundestagsnetzwerk angeschlossen sind, wurde bis Freitagnachmittag der Trojaner festgestellt. Bei fünf Computern konnte Datenabfluss nachgewiesen werden. Hacker hätten den Namen von Merkel auch für das Versenden von infizierten Mails benutzt.

Bei Bundestagsabgeordneten tauchte vor einigen Tagen eine Mail im Postfach auf, der Absender nannte sich "Angela Merkel".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 14.06.2015

Zur Startseite