DFB-Präsident Zwanziger fordert Ende des Sportwetten-Monopols

Theo Zwanziger, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), hat ein Ende des geltenden Monopols auf Sportwetten gefordert: "Halten die Bundesländer am Sportwetten-Monopol fest, dann müssen sie den deutschen Sportverbänden klar sagen, dass sie ihnen weniger Geld zur Verfügung stellen können, weil die internationale Konkurrenz im Internet zu groß ist", sagte Zwanziger gegenüber der Online-Ausgabe der "Welt".

Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) - Falls das Monopol erhalten bleibe, sollte die Politik dem deutschen Sport finanzielle Planungssicherheit geben: "Stattdessen muss die Förderung dann aus Steuergeldern kommen", so der DFB-Präsident. Zwanziger lehnt auch der Argumentation der Monopol-Verfechter als unehrlich ab, dass der Staat die Bürger vor Spielsucht schützen müsse, wenn gleichzeitig die Lotterie-Einnahmen erhöhen werden sollen. "Es ist nicht möglich, auf der einen Seite Suchtprävention zu wollen und auf der anderen Seite die Einnahmen aus Lotto maximieren zu wollen."

Am Mittwoch trifft sich in Berlin die Konferenz der Ministerpräsidenten, um über den 2011 auslaufenden Glücksspiel-Staatsvertrag zu beraten. Seitdem der jetzige Staatsvertrag 2008 in Kraft trat, der den Ländern das Monopol über Sportwetten sichert, weichen die Verbraucher auf Internetseiten im Ausland aus. Der staatliche Sportwetten-Anbieter Oddset musste Verluste in dreifacher Millionenhöhe hinnehmen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 15.12.2010

Zur Startseite