DGB fordert Sonderprogramm zur Qualifizierung junger Leute ohne Berufsabschluss

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) fordert ein Sonderprogramm zur Qualifizierung von jungen Erwachsenen ohne Berufsabschluss.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Allen bildungspolitischen Lippenbekenntnissen zum Trotz gibt es bisher keine ausreichenden Initiativen, um ungelernte jüngere Erwachsene durch geeignete Aus- und Weiterbildung in ihrem Erwerbsverlauf zu stabilisieren", sagte der Arbeitsmarktexperte beim DGB-Bundesvorstand, Wilhelm Adamy, der "Saarbrücker Zeitung". Deshalb liege die Ungelerntenquote in dieser Altersgruppe auch schon seit Jahren konstant bei etwa 15 Prozent. Nach einer DGB-Untersuchung haben etwa 1,5 Millionen Personen im Alter von 25 bis 34 Jahren keinen Berufsabschluss.

Das sei etwa jeder Sechste in dieser Altersgruppe. In den letzten zehn Jahren habe sich die Arbeitslosigkeit unter den Jüngeren ohne Berufsabschluss um zehn Prozent erhöht. Die Zahl der arbeitslosen jüngeren Fachkräfte sei dagegen im gleichen Zeitraum um ein Drittel gesunken.

Nur gut jede zweite gering qualifizierte Person zwischen 25 und 34 sei erwerbstätig. "Wenn wir jetzt nicht mehr in die Bildung dieser jungen Menschen investieren, wird das zu hohen sozialen und arbeitsmarktpolitischen Folgelasten führen", warnte Adamy. Der DGB macht sich deshalb für zusätzliche Maßnahmen zur Weiterbildungsförderung für Geringqualifizierte im Hartz-IV-System stark.

Ergänzend dazu sei ein steuerfinanziertes Bundesprogramm zur Qualifizierung von Erwachsenen ohne Beruf beziehungsweise mit einer nicht mehr auf dem Arbeitsmarkt nachgefragten Ausbildung notwendig. "Mit einem Fördervolumen von 400 bis 500 Millionen Euro pro Jahr können voraussichtlich 30.000 Qualifizierungsmaßnahmen realisiert werden", heißt es in der DGB-Untersuchung.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 06.02.2013

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