DGB und BDA fordern erleichterten Zugang von Nicht-Abiturienten zum Studium

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) fordern einen erleichterten Zugang von Nicht-Abiturienten zum Studium.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) und die Länder müssten im nächsten Hochschulpakt zur Finanzierung des Studiums Anreize verankern, damit die Hochschulen diese Gruppe endlich ernster nehmen, fordern DGB-Vize Elke Hannack und Peter Clever, Mitglied der Hauptgeschäftsführung der BDA, in einem Brief an Ministerin Wanka und die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz der Fachminister von Bund und Ländern. Der Brief liegt dem "Handelsblatt" (Mittwochausgabe) vor. Zwar haben die Kultusminister "beruflich Qualifizierten" – also Meistern oder Bewerbern mit Berufsausbildung und Berufserfahrung – seit 2009 im Prinzip das Tor zu den Hochschulen geöffnet.

"Faktisch bleibt den beruflich Qualifizierten der Zugang zur Hochschule jedoch noch immer verschlossen", klagen Hannack und Clever. In der Tat studierten im Wintersemester 2012/13 gerade mal 36.612 Studierende ohne Abi. Das sind zwar viermal so viele wie noch 2007 – aber lediglich 1,5 Prozent der insgesamt 2,5 Millionen Studierenden in Deutschland.

"In England und Wales liegt die Quote bei 15, in Österreich und Schweden immerhin bei sechs Prozent", kritisieren Hannack und Clever. DGB und BDA fordern daher einen "zusätzlichen Anlauf". Im Hochschulpakt sollen Bund und Länder für Studienplätze für beruflich Qualifizierte einen finanziellen "Bonus" vorsehen, um die Hochschulen zu animieren, mehr davon aufzunehmen.

Dafür müssten sie mehr Teilzeit-Studiengänge anbieten. "Das nach wie vor dominierende Modell eines ganztägigen Präsenzstudiums ist für Menschen, die bereits im Berufsleben stehen, nicht attraktiv", so Hannack und Clever.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 28.01.2014

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