DGB und SPD ziehen positive Mindestlohn-Bilanz

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat den Mindestlohn zum ersten Jahrestag seiner Einführung als arbeitsmarktpolitischen Meilenstein bezeichnet.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Der Mindestlohn kommt genau dort an, wo er am dringendsten gebraucht wird: bei Ungelernten, Beschäftigten der Dienstleistungsbranchen und in Ostdeutschland", sagte DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell den Zeitungen der "Funke Mediengruppe". Ungelernte hätten im Schnitt ein Lohnplus von 3,3 Prozent, in den ostdeutschen Bundesländern sogar von neun Prozent verbuchen können. Zudem seien neue Jobs geschaffen worden, etwa durch die Umwandlung von Minijobs in reguläre Stellen.

Körzell kündigte für Mitte des Jahres einen Vorschlag der Mindestlohn-Kommission zur Erhöhung der Lohnuntergrenze an, der die Tarifentwicklung und die Wirtschaftslage in Betracht ziehen werde. Die SPD unterstützt die Forderung nach einer Erhöhung des Mindestlohns über das geltende Niveau von 8,50 hinaus. "Natürlich sollte der Mindestlohn steigen, keine Frage", sagte Generalsekretärin Katarina Barley den Zeitungen der "Funke Mediengruppe".

Die Erhöhung liege aber in den Händen der Tarifpartner. "Alle Untergangsszenarien über einen Arbeitsplatzabbau durch den Mindestlohn haben sich als grober Unfug erwiesen", sagte Barley. Der Mindestlohn habe im Gegenteil die Kaufkraft gestärkt, "und wir haben mehr sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze bekommen, weil 450-Euro-Jobs umgewandelt wurden".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 01.01.2016

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