DGB-Chef: Kanzlerin Merkel soll in Euro-Krise Konsens mit der Opposition suchen

DGB-Chef Michael Sommer hat Bundeskanzlerin Angela Merkel aufgefordert, im Streit um die Euro-Rettung den Konsens mit der Opposition zu suchen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Frau Merkel könnte der FDP auf die Sprünge helfen, indem sie das Gespräch mit den Oppositionsparteien sucht", sagte Sommer der "Rheinischen Post" (Freitagausgabe). "In einer so wichtigen Frage wie der Lösung der Euro-Schuldenkrise sollte die Kanzlerin nicht nur den Minimalkonsens in den eigenen Reihen suchen", mahnte der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes. "Momentan habe ich den Eindruck, man bemüht sich primär darum, die Koalition zu retten und nicht den Euro", kritisierte Sommer.

Viele Menschen wollten zwar im Moment die Eurobonds nicht. "Aber ich bin sicher, sie wollen mehrheitlich ein stabiles Europa. Dazu gehört der Euro, für dessen Rettung Eurobonds am Ende wohl unumgänglich sind", sagte Sommer.

Der Kanzlerin riet der DGB-Chef, sich in der Euro-Schuldenkrise "unbequemen Wahrheiten zu stellen". Sommer: "Frau Merkel muss sehr viel mutiger und klarer werden." Merkel nehme "zu viel Rücksicht auf die verbreitete öffentliche Meinung, die Propaganda vieler Medien, die sagen, wir wollen nicht für die griechischen Schulden bezahlen".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 26.08.2011

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