DGB-Chef Sommer fordert Zwangsanleihe für Reiche

DGB-Chef Michael Sommer will Reiche mit einer Zwangsanleihe an der Bekämpfung der Euro-Krise beteiligen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In einem Interview mit der "Bild-Zeitung" (Mittwochausgabe) sagte Sommer: "Zwangsanleihen bei Reichen, die verzinst zurückgezahlt werden, sind als Lastenausgleich eine vernünftige Maßnahme." Mit einem solchen Beitrag der Reichen und Vermögenden könne ein Wiederaufbauprogramm für Europa finanziert werden, "von dem auch Deutschland extrem profitieren würde", fügte Sommer hinzu. Zugleich sprach sich der DGB-Chef für strengere Regeln für die Finanzindustrie aus.

"Man darf nicht einseitig die Banken retten, ohne gleichzeitig harte Regeln für den Finanzsektor aufzustellen", so Sommer angesichts der jüngsten Bewilligung des Hilfspakets für spanische Banken. Notwendig sei als Erstes "die Bankenregulierung und eine europäische Aufsichtsbehörde, die streng kontrolliert". Danach könne man "auch über eine Bankenunion reden".

Grundsätzlich sei der Bundestagsbeschluss zur Stützung der spanischen Kreditinstitute aber richtig gewesen, fügte Sommer hinzu. "Für Deutschland ist Stabilität und der Erhalt des Euro überlebenswichtig. Wir leben zu etwa 39 Prozent vom Export in die Euro-Zone, über 60 Prozent gehen in die gesamte EU."

Spaniens Wirtschaft werde über wiegend von Kleinstbetrieben geprägt. Ohne Beseitigung der Kreditklemme könne es dort keine wirtschaftliche Erholung geben.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 25.07.2012

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