DGB-Chef Sommer warnt vor steigender Jugendarbeitslosigkeit in Europa

Michael Sommer, Vorsitzender des DGB, hat vor einem weiteren Ansteigen der Jugendarbeitslosigkeit in Europa gewarnt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die Zahlen sind dramatisch. In Griechenland über 60 Prozent, in Spanien an die 60 Prozent, in Italien an die 40 Prozent, und in Frankreich sind wir nahe an den 30 Prozent. Das ist wie eine tickende Zeitbombe. Das ist eine Generation Hoffnungslosigkeit. Diese Generation droht abzusacken," sagte er im Sender Phoenix. Diese Entwicklung müsse gestoppt werden.

"Wenn wir da nicht gegensteuern, dann ist das nicht nur für die Jugendlichen eine verlorene Generation, sondern dann ist es eine verlorene Generation für Europa, mit alle Gefahren für Demokratie und Sozialstaatlichkeit." Die von der Bundesregierung geplanten Programme zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit in Europa kritisierte Sommer massiv: "Das reicht vorne und hinten nicht aus. Die sechs Milliarden, die da mobilisiert werden sollen, sind zum größten Teil auch nur eine Mogelpackung."

Pläne, europäischen Jugendlichen in Deutschland einen Ausbildungsplatz zu vermitteln, bewertete der DGB-Chef skeptisch. "Es kann nicht unser Ziel sein, eine Generation von Wanderarbeitern zu schaffen. Ziel muss es sein, denen Arbeit in ihren Heimatländer zu geben. Es geht nicht, dass wir die Elite Europas nach Deutschland holen und der Rest kann sozusagen in der Armut verfaulen. Das ist nicht die Politik, die die Gewerkschaften wollen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 03.07.2013

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