DGB-Vorstand Buntenbach zu "deutschem Sozialdumping"

Das deutsche "Lohn- und Sozialdumping darf nicht auch noch als Exportschlager in die EU verkauft werden", sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach der "Frankfurter Rundschau" kurz vor dem Kongress des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB) in Athen.

Frankfurt (dts Nachrichtenagentur) - "Fakt ist, dass die Arbeitnehmer seit vielen Jahren den Preis für den wirtschaftlichen Erfolg in Deutschland zahlen", betonte Buntenbach. Nicht allein die Innovationsfähigkeit der deutschen Unternehmen, sondern auch "der Druck auf die Löhne spielen eine wesentliche Rolle" für die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Deren "enorme Handelsüberschüsse werden vor allem in Europa erwirtschaftet. Ein wirtschaftlicher Einbruch in Europa durch deutsche Niedriglohn-Exporte könnte deshalb zu einem Bumerang für die internationale Wettbewerbsfähigkeit und damit für die Stabilität der deutschen Wirtschaft selbst werden", sagte die Gewerkschafterin weiter. Auf dem EGB-Kongress, der am heutigen Montag beginnt, wehren sich die Gewerkschaften gegen die Sparpolitik in den Staaten der EU. Die christliche belgische Organisation CSC hat der "Frankfurter Rundschau" zufolge sogar zur Solidarität mit den vielen gering entlohnten deutschen Arbeitnehmern aufgerufen: "Heinrich verdient 4,81 Euro die Stunde. Helft Heinrich", fordert die belgische Gewerkschaft.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 16.05.2011

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