DIHK-Chef beklagt Defizite bei der Betreuung von Grundschülern

Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Hans Heinrich Driftmann, fordert eine politische Kraftanstrengung, um die Betreuung von Grundschülern zu verbessern.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Wer Familie und Beruf unter einen Hut bringen muss, für den ist eine verlässliche Kinderbetreuung enorm wichtig", sagte Driftmann der Tageszeitung "Die Welt" (Montagausgabe). Dabei gehe es nicht nur um die Kleinkinder, mindestens genauso wichtig sei die Versorgung der Grundschüler. Denn bei deren Nachmittagsbetreuung bestehe erheblicher Nachholbedarf, sagte der DIHK-Chef.

In vielen Grundschulen fehle ein solches Angebot ganz, und die bestehenden Angebote schlössen fast immer spätestens um 17 Uhr. "Das ist mit dem Arbeitsalltag nur schwer zu vereinbaren und zwingt Eltern beispielsweise dazu, ihre Arbeitszeit zu reduzieren", sagte Driftmann dem Blatt. Auch die langen Ferien stellten die Eltern vor Probleme, da die Schulferien erheblich länger seien als die Beschäftigten Urlaub nehmen könnten.

Hier brauche man Ferienbetreuungsangebote. Driftmann verwies darauf, dass es Unternehmen gebe, die für ihre Mitarbeiter Angebote organisierten. Manche stellten zum Beispiel ein Büro für die Hausaufgaben nach der Schule bereit.

Andere Betriebe kooperierten mit Sportvereinen und böten Ferienprogramme an. "Aber letztlich ist die Bereitstellung der Kinderbetreuung eine Aufgabe der Länder", betonte der DIHK-Chef. Der verstärkte Ausbau der Ganztagsschulen sei hier ein richtiger Ansatz.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.12.2011

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