DIW fordert Zuwanderung auch aus islamischen Ländern

Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Klaus Zimmermann, hat mehr Zuwanderung gefordert und dabei muslimische Zuwanderer ausdrücklich eingeschlossen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Es gibt massive Handlungsnotwendigkeiten", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger". "Im Augenblick kommen 700.000 Menschen pro Jahr rein, aber mehr als 700.000 Menschen verlassen uns auch wieder. Wir sind ein Auswanderungsland. Das sei "eine gefährliche Entwicklung und wird in den nächsten 20 bis 30 Jahren zu erheblichen Anpassungsschwierigkeiten führen." Nötig seien "jährlich 500.000 Menschen netto mehr im Land. Wir brauchen eine Öffnung.

Und weil alle unsere europäischen Partnerländer ebenfalls einen hohen Fachkräftemangel haben, können wir nicht darauf setzen, dass aus den immer leerer werdenden osteuropäischen Beitrittsländern die Menschen ausgerechnet zu uns kommen." Deshalb sei es sinnvoll, dass wir das Zuwanderungsgesetz um ein Punktesystem ergänzen. Das Gesetz sei bisher nur eine Hülle. Es müsse die Zuwanderung besser regeln." Zimmermann fügte hinzu: "Die Aufnahmefähigkeit von Migranten aus muslimischen Ländern ist nicht automatisch schlechter als die von anderen Migranten. Denn Menschen mit einem größeren kulturellen Abstand haben auch eine größere Bereitschaft, diesen Abstand zu vermindern."

Von daher sei es falsch, eine entsprechende Debatte zu führen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.10.2010

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