DIW-Experte: Arbeitgeber werden mit Überstunden Mindestlöhne umgehen

Karl Brenke, Arbeitsmarktexperte am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, warnt davor, dass Arbeitgeber mit unbezahlten Überstunden gesetzliche Mindestlöhne umgehen könnten.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Intern werden dann Stunden abgerechnet, die nicht 60 Minuten dauern, sondern 70 oder 80", sagte er in einem Interview mit "tagesschau.de". Eine weitere Möglichkeit, die Zahlung von Mindestlöhnen zu vermeiden, könnten laut Brenke Werkverträge sein. Arbeitnehmer würden dann nicht mehr nach Arbeitszeit sondern nach geleisteter Arbeit bezahlt werden.

Bisher bekämen knapp sechs Millionen Arbeitnehmer weniger als 8,50 Euro pro Stunde. Ihre Löhne lägen etwa 30 bis 40 Prozent unter der geforderten Summe. Der Sprung zum Mindestlohn wäre also sehr hoch.

"Ich würde vielleicht mit sieben Euro anfangen", so Brenke.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 20.11.2013

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