DIW-Konjunkturchef: Euro durch Wahl-Patt in Italien nicht in Gefahr

Der Konjunkturchef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Ferdinand Fichtner, sieht den Euro wegen des Wahl-Patts in Italien nicht in Gefahr.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Nur weil sich die politischen Kräfte in Italien in den nächsten sechs Monaten die Köpfe einschlagen, bricht der Euro nicht auseinander. Länger wird die Regierung ohnehin nicht durchhalten", sagte Fichtner "Handelsblatt-Online". Für die Krise im Euro-Raum sind nach Einschätzung des DIW-Konjunkturchefs die nächsten Stunden oder höchstens Tage entscheidend: "Wenn die Märkte nicht innerhalb kurzer Zeit die Nerven verlieren, dürften wir mit einem blauen Auge davonkommen", sagte er.

Die Krise sei immer noch eine Vertrauenskrise. Doch die Ankündigung des Präsidenten der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, notfalls an den Märkten einzugreifen, sei immer noch glaubwürdig. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Zentralbank wegen des Wahlergebnisses ihre Politik ändert."

Die bedeute: "Wenn uns die Situation nicht diese Woche um die Ohren fliegt, dann kriegen Draghi und Co. die Lage auch wieder in den Griff." Gleichwohl ist es nach Fichtners Ansicht nicht hilfreich für die Fortsetzung der Reformpolitik, dass die Hälfte der italienischen Wahlberechtigten entweder gar nicht oder einen "antipolitischen Clown" gewählt habe. "Dass dazu noch einmal ein Viertel der Wahlbevölkerung einem wegen Steuerhinterziehung verurteilten Greis seine Stimme gegeben hat, bringt einen angesichts der prekären Lage, in der das Land ist, schon zum Kopfschütteln."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 26.02.2013

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