DIW-Präsident: Russland kann einen Handelskrieg nicht gewinnen

Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, ist der Ansicht, dass Russland einen Wirtschaftskrieg mit dem Westen nicht gewinnen kann: "Die Sanktionen der USA und der EU sind clever, weil sie sich gezielt auf Institutionen beschränken, die eine enge Verbindung zum russischen Staat haben. Dies macht es schwieriger für Russland Sanktionen zu erwidern", sagte Fratzscher "Handelsblatt-Online". Er halte daher eine Eskalation des Konflikts zwischen Russland und dem Westen für unwahrscheinlich. Fratzscher betonte, das gemeinsame Handeln der EU und USA sei "äußerst wichtig um Russland zu verdeutlichen, dass es einen Handelskrieg nicht gewinnen kann".

Russland werde einen "sehr viel höheren wirtschaftlichen Preis" für einen Handelskonflikt zahlen als der Westen. "Trotzdem wären die Kosten von einem Konflikt für die EU und Deutschland deutlich höher als für die USA." Denn vor allem die Abhängigkeit von russischem Gas könne einen Konflikt für Deutschland "schmerzvoll" machen.

"Eine große Sorge für deutsche Unternehmen ist die hohe Unsicherheit, die durch diesen Konflikt entstanden ist", fügte Fratzscher hinzu. "Sie erschwert langfristige Investitionsentscheidungen für deutsche Unternehmen in Russland."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.07.2014

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