DOSB-Vizepräsident: Eventuell keine Bewerbung um Olympia 2024

Möglicherweise bewirbt sich Deutschland trotz des wachsenden Zuspruchs in Berlin und Hamburg gar nicht um die Olympischen Spiele 2024: "Es könnte sein, dass wir zu dem Schluss kommen, keine Bewerbung für die Spiele 2024 abzugeben, weil uns die Zustimmung vielleicht nicht hoch genug erscheint", sagte Walter Schneeloch, Vizepräsident Breitensport des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB), der "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe).

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Bevor wir auf die Nase fallen, könnten wir einer neuen Bewerbung etwas mehr Zeit geben." Bei einer Forsa-Umfrage im Auftrag des DOSB hatte eine Olympiabewerbung in Hamburg eine Zustimmung von 64 Prozent, in Berlin von 55 Prozent erhalten. Schneeloch gehört zu den acht Präsidiumsmitgliedern, die am kommen Wochenende eine Empfehlung für die entscheidende DOSB-Mitgliederversammlung erarbeiten.

Über das Verfahren sagte Schneeloch, der auch Präsident des Landessportbunds NRW ist: "Wir haben uns im Präsidium auf einen Katalog von zehn Kriterien geeinigt, an denen wir Hamburg und Berlin messen. Eins davon sind die Ergebnisse der jetzt vorliegenden Meinungsumfrage. Sie sind aber kein Totschlagkriterium. Für Berlin gibt es auch viele gute Gründe, die wir in Erwägung ziehen: die internationale Bekanntheit der Hauptstadt zum Beispiel oder die Tatsache, dass es dort bereits ein Olympiastadion gibt." Schneeloch begrüßte das Verfahren, eine Bewerbung um die Spiele 2024 an eine um Olympia 2028 zu binden: "Wenn wir die Bewerbung Münchens um die Winterspiele 2018 an eine um die Spiele 2022 gekoppelt hätten, hätten wir Olympia bekommen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.03.2015

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