Daimler-Chef kritisiert schnellen Atomausstieg der Regierung

Daimler-Vorstandschef Dieter Zetsche hat den raschen Atomausstieg der Bundesregierung kritisiert und auf die Gefahren für die deutsche Industrie hingewiesen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In einem Interview mit der "Bild-Zeitung" (Montagausgabe) sagte Zetsche: "Es gibt einige Risiken für den Industriestandort Deutschland. Die Abkehr von einer bezahlbaren Energieversorgung ist klar ein Risiko." Die Entscheidungen der Politik nach der Atomkatastrophe in Japan seien "sehr stark von Emotionen geprägt" gewesen.

"In einer für das Land so wichtigen Frage wie der Energieversorgung, sollte man alle Aspekte sehr genau prüfen. Dabei müssen der Klimaschutz, die Sicherheit und die Kosten berücksichtigt werden. Das wünsche ich mir von einer guten Regierung", sagte der Daimler-Chef im dem Interview.

Die Bundesregierung fahre in dieser Frage "keinen eindeutigen Kurs". Auf die Frage, warum die Industrie die rasche Energiewende der Politik nicht deutlicher kritisiert habe, sagte Zetsche: "Die Automobilindustrie wird gerne mal zum Buhmann der Nation erklärt, weil selbst sachliche Kritik oft falsch verstanden wird."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 30.05.2011

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