Daimler-Vorstand Hohmann-Dennhardt für Frauenquote

Christine Hohmann-Dennhardt, erste Frau im Vorstand des Autokonzerns Daimler, fordert Konsequenzen daraus, dass unter rund 180 Vorstandsmitgliedern der 30 Dax-Konzerne nur fünf Frauen sind.

Stuttgart (dts Nachrichtenagentur) - "Ich persönlich bin für eine Quote", sagt Hohmann-Dennhardt in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Freiwilligkeit sei zwar "immer besser als Zwang". Es habe aber schon früher Versprechungen der Unternehmen gegeben, mehr Frauen in entsprechende Positionen zu bringen.

Und erst in jüngster Zeit seien Anstrengungen in dieser Richtung sichtbar geworden. Die ehemalige Bundesverfassungsrichterin Hohmann-Dennhardt betont allerdings, dass dies ihre "ganz private Meinung" sei, "da spreche ich nicht für das Unternehmen". Daimler-Chef Dieter Zetsche lehnt eine Quote ab.

Damit habe sie aber kein Problem, sagt Hohmann-Dennhardt. Denn das Unternehmen habe das klare Ziel, den Anteil von Frauen in Führungspositionen bis 2020 auf 20 Prozent zu erhöhen. "Vom Erreichen dieses Ziels", sagt Hohmann-Dennhardt, hänge auch der Bonus von leitenden Führungskräften ab: "Das ist schon ein Ansporn."

Hohmann-Dennhardt ist im Daimler-Vorstand für "Integrität und Recht" zuständig. Sie soll Korruptionsfälle in Zukunft verhindern. Im Interview mit dem "Spiegel" sagt sie: Daimler habe bereits Geschäfte mit mehreren Ländern eingestellt.

"Neben Myanmar und Nordkorea sind wir auch nicht mehr in Iran tätig", sagt Hohmann-Dennhardt. In bestimmten Risikoländern schließe Daimler Verträge nur noch direkt mit Regierungsstellen ab und akzeptiere keine Zwischenhändler mehr. "Dadurch sinkt die Gefahr unlauterer Zahlungen", sagt Hohmann-Dennhardt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 10.07.2011

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