Dax-Konzernchefs fordern Beibehaltung der "Austeritäts-Politik"

Deutsche Spitzenmanager warnen vor Schlendrian in den Krisenländern der Euro-Zone: "Es ist extrem wichtig, dass die notwendige Haushaltsdisziplin nicht verunglimpft und als Austeritätspolitik gebrandmarkt wird. Das wäre die perfekte Fluchttür für alle, die nicht reformieren wollen", sagte Linde-Vorstandschef Wolfgang Reitzle auf dem "Welt"-Wirtschaftsgipfel am Dienstag in Berlin. Auch der Vorstandschef des Energiekonzerns E.on, Johannes Teyssen, mahnte auf dem Spitzentreffen zwischen Wirtschaft und Politik: "Wir sollten Austeritätspolitik nicht wie einen Dämon verdammen." Schließlich gelte, sagte Thomas Enders, Vorstandschef des Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS: "Die Entscheidungen, die wir heute treffen, entscheiden über unseren Wohlstand in fünf oder zehn Jahren."

Auch Deutschland müsse sich fragen, ob es genug für seine Wettbewerbsfähigkeit tue, nicht nur die Krisenländer, sagte Enders: "Wir müssen uns fragen, tun wir in Deutschland, in Gesellschaft und Wirtschaft, genug für unsere Wettbewerbsfähigkeit in der Zukunft? Wenn die Antwort Nein lautet, dann ist das nicht nur schlimm für Deutschland, dann muss man angesichts der deutschen Bedeutung für die Gemeinschaft `armes Europa` sagen." Commerzbank-Chef Martin Blessing forderte strengere Regeln ein - und mehr Sanktionen für diejenigen Länder, die sich nicht daran halten. "Es ist in Europa immer noch völlig unklar, wie wir mit Ländern umgehen, die sich nicht an die Regeln halten", sagte Blessing auf dem "Welt"-Wirtschaftsgipfel.

Leonhard Fischer, Chef der Finanzholding RHJI, warnte auf der Veranstaltung in Berlin vor den Konsequenzen schlechter Wirtschaftspolitik: "Es gibt einen natürlichen Regelmechanismus: Länder mit einer schlechten Wirtschaftspolitik werden sich in zehn Jahren an den Märkten kein Geld mehr leihen können", sagte er.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 09.01.2013

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