De Maizière: Tapferkeit und Kameradschaft sind für Soldaten zentrale Tugenden

Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière hält Tapferkeit und Kameradschaft für die zentralen Tugenden des modernen Soldaten.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In einem Interview mit "Bild am Sonntag" sagte der CDU-Politiker: "Ein guter Soldat kann professionell seinen Panzer fahren, sein Flugzeug fliegen, am Sonar eines U-Bootes Signale empfangen. Natürlich muss er auch schießen können. Darüber hinaus muss er aber auch ein guter Kamerad sein. Er muss mit daran denken, was der andere macht und kann. Er muss sich als Teil des Ganzen fühlen." De Maizière sagte weiter: "Schließlich muss der Soldat tapfer sein und notfalls sein eigenes Leben einsetzen."

Nach den Worten des Verteidigungsministers gebe es auch bei der Bundeswehr Helden, er selber aber verwende den Begriff sparsam, da er sich schnell abnutze: "Die Bezeichnung als ‚Held‘ ist ja auch eine Last für einen lebenden Menschen. Ein aktiver Politiker, der den Friedensnobelpreis bekommt, trägt ebenfalls eine Last. Es ist besser, jemanden nach einer abgeschlossenen Lebensleistung als Helden zu bezeichnen."

De Maizière glaubt nicht, "dass Stauffenberg den Begriff Held für sich in Anspruch genommen hätte. Wovon wir sprechen ist Tapferkeit.". Der Verteidigungsminister berichtete, dass sein Vater, als Offizier im Oberkommando des Heeres einst Tür an Tür mit dem Hitler-Attentäter Claus Schenk Graf von Stauffenberg zusammengearbeitet habe.

Zum Zeitpunkt des Attentats am 20. Juli 1944 sei dieser aber nicht mehr in Berlin gewesen. "Er hat mir oft gesagt, er hätte nicht gewusst, ob er bei dem Attentat mitgemacht hätte, wenn er zu diesem Zeitpunkt noch Zimmer an Zimmer mit Stauffenberg gesessen hätte, obwohl er mit den Gedanken der Verschwörer sympathisierte. Mit dieser Frage haben sich nach 1945 viele gequält."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.07.2011

Zur Startseite