De Maizière baut Ministerium um

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hat sein Ministerium umgebaut und einen Stab für "Gesellschaftlichen Zusammenhalt und Integration" eingerichtet.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die ursprüngliche Absicht, einen reinen Integrationsstab zu bilden, habe er verworfen, sagte de Maizière der F.A.Z. (Samstagsausgabe). Zwar könne eine Integrationspflicht "im Sinne einer verpflichtenden Vereinbarung" nur Ausländer betreffen. "Aber selbstverständlich müssen wir Integration ganzheitlich denken und als gesamtgesellschaftliche Aufgabe begreifen."

Der Innenminister sieht Integrationsbedarf auch bei Menschen ohne Migrationshintergrund. Er berichtete im Gespräch mit der F.A.Z. von einer Lehrerin, in deren Klasse achtzig Prozent der Kinder einen Migrationshintergrund hätten, zwanzig Prozent nicht. Die größten Probleme habe die Lehrerin mit den Kindern aus dem deutschen Elternhaus, dagegen sei bei den achtzig Prozent die "Aufstiegsmentalität viel mehr ausgeprägt", also der Lernwille, die Disziplin oder die Erledigung von Hausaufgaben.

"Wo sind da eigentlich die Probleme drängender, bei den Deutschen oder bei den Ausländern?", fragte de Maizière. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, Norbert Röttgen (CDU), hatte kürzlich die Einrichtung eines eigenen Ministeriums für Migration, Integration und Flüchtlinge gefordert.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 09.01.2016

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