De Maizière rechnet bei USA-Reise nicht mit neuen NSA-Erkenntnissen

Bundesinnenminister Thomas de Maizière erwartet von seiner am Montag beginnenden USA-Reise keine neuen Erkenntnisse in der NSA-Abhöraffäre.

Berlin/Washington (dts Nachrichtenagentur) - "Nein, damit ist nicht zu rechnen", sagte er der "Welt am Sonntag". Der CDU-Politiker lobte den neuen NSA-Chef Michael Rogers, der "die Kritik aus Deutschland an der maßlosen Ausspähung aufmerksam zur Kenntnis genommen" habe. Er wolle diese Äußerungen aber nicht überbewerten.

Es blieben Differenzen. De Maizière äußerte sich besorgt über die Stimmung im Verhältnis zwischen Deutschland und den USA. "Natürlich kann man die deutsch-amerikanischen Beziehungen nicht ohne Herz betreiben, aber sie brauchen auch Verstand und Interesse", sagte er.

Er wünsche sich, dass man in Deutschland etwas kritischer wäre mit Antiamerikanismus. "Umgekehrt sollten die US-Amerikaner sensibler sein mit Blick auf die Gefühlslage der Europäer und auch der Deutschen", forderte er. "Hochmut gegenüber unserem Datenschutz ist da fehl am Platz. Wir brauchen gegenseitigen Respekt - und wir sollten etwas nüchterner Lob und Kritik verteilen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.05.2014

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