Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hat der islamkritischen Pegida-Bewegung vorgeworfen, die Terroranschläge von Paris politisch zu missbrauchen.
Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die Instrumentalisierung eines so schrecklichen Mordanschlages für die eigenen Zwecke ist schäbig", sagte de Maizière kurz vor der nächsten geplanten Pegida-Großkundgebung am Montag in Dresden der "Bild am Sonntag". "Was Pegida da betreibt ist ein unlauteres Spiel mit Worten." Der Minister warf den Pegida-Anhängern zudem vor, Islam mit Islamismus gleich zu setzen: "Es wurde erst gesagt, man habe Sorge vor Islamisierung. Und jetzt heißt es: Seht ihr, wir haben doch immer vor dem Islamismus gewarnt. Das ist infam." Und weiter: "Wir müssen unterscheiden zwischen Islamisten, die sich zu Unrecht auf die Religion berufen, um Straftaten und Morde zu begehen oder sich radikalisieren - und den Muslimen, die verfassungstreu in Deutschland ihren Glauben leben. Sie haben mit den Terroristen nichts zu tun und wollen es auch nicht. Diese Kraft der Differenzierung müssen wir in Deutschland aufbringen." Gleichzeitig machte der Minister klar, dass der islamistische Terror mit aller Härte bekämpft werden müsse: "Die Islamisten bekommen unsere harte klare rechtsstaatliche Antwort, dazu brauchen wir nicht Pegida."
Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.01.2015 Zur Startseite