Deepwater Horizon: Schäden laut Wissenschaftlern relativ gering

Fast ein Jahr nach Beginn des größten Öldesasters in der Geschichte der USA ziehen US-Forscher eine optimistische Bilanz.

Washington (dts Nachrichtenagentur) - Wie das Nachrichtenmagazin "Focus" berichtet, sind die durch die Explosion der Ölplattform Deepwater Horizon am 20. April 2010 verursachten Schäden weitaus geringer als gedacht. Weil die betroffenen Gebiete mehrere Monate für die Fischerei geschlossen waren, kam es zu einem Boom in vielen Fischpopulationen. Bei manchen Arten verdreifachten sich die Bestände.

Der Umweltchemiker Edward Overton von der Louisiana State University sagte "Focus": "Die Selbstheilungskräfte der Natur und viel Glück haben zu dem günstigen Verlauf beigetragen." Mikroben hätten einen großen Teil des Öls im offenen Wasser schnell abgebaut. Die küstenferne Lage des Lecks und günstige Winde hätten dafür gesorgt, dass nur relativ geringe Mengen Öl die empfindlichen Uferlandschaften erreichten.

Ungewiss sind allerdings die Langzeitfolgen der Katastrophe, bei der 780 Millionen Liter Rohöl in den Golf von Mexiko strömten. Der Meeresboden im Umkreis des Lecks ist "Focus" zufolge immer noch mit Überresten von Öl und abgestorbenen Mikroben überzogen. In der zähen Masse verenden Seesterne und andere Bewohner des Meeresbodens.

Ökologen befürchten auch Spätfolgen der Dispersionsmittel mit denen der Ölteppich aufgelöst werden sollte. Overton zufolge ist es allerdings schwierig, solche Langzeitfolgen und ihre Ursachen zu erfassen, weil Fischpopulationen auch erheblichen natürlichen Schwankungen unterlägen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 10.04.2011

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