Designierte Wirtschaftsministerin Lemke plant Verdoppelung des Ökostrom-Anteils

Die designierte rheinland-pfälzische Vize-Regierungschefin und Wirtschaftsministerin Eveline Lemke (Grüne) plant eine Verdoppelung des Ökostrom-Anteils in dem Bundesland bis zum Ende der neuen Legislaturperiode 2016. Er solle von 16 auf 32 Prozent steigen, sagte Lemke in einem Interview der "Frankfurter Rundschau" (Samstagsausgabe).

Mainz (dts Nachrichtenagentur) - Dazu würden Wind-, Biomasse- und Solar-Kraftwerke stark ausgebaut und die Effizienz beim Energieverbrauch erhöht werden. "Wir achten streng darauf, dass es verträgliche Standorte sind, die weder Bürger noch Tourismus ungebührlich stören", sagte die derzeitige Grünen-Chefin. Allerdings müssten die Tourismusverbände umdenken, die sagten: "Windanlagen sind hässlich."

Lemke schlug vor, "schöne Windräder" als Aussichtspunkte und Touristenattraktion einzurichten. "Man kann Burgen und Türme besteigen, warum nicht auch Windanlagen?" Ängste über den Wirtschaftskurs der rot-grünen Koalition suchte Lemke zu zerstreuen. Es gebe die Sorge, "wir würden bestimmte Wirtschaftszweige zurückdrängen oder mutwillig kaputtmachen, etwa die Gentechnik. Die Angst ist unbegründet." Die Grünen hätten einen Beschluss für die industrielle und medizinische Gentechnik gefasst. Die Forschung werde nicht generell auf den Prüfstand gestellt.

Allerdings werde es in Rheinland-Pfalz keine "Agro-Gentechnik auf unseren Feldern geben. Das entspricht dem Wunsch der großen Mehrheit der Bürger." Lemke kündigte eine "interessante Zusammenarbeit" mit dem weltgrößten Chemiekonzern BASF an, der seine Zentrale im rheinland-pfälzischen Ludwigshafen hat.

"Da kann Bahnbrechendes geschehen. Wir brauchen die Chemie, um in der nachhaltigen Entwicklung voranzukommen", sagte sie der Zeitung. "Wenn es da Vorbehalte gibt, gehe ich damit wie immer charmant um."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 07.05.2011

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