Deutlicher Anstieg von Asylbewerbern aus Tschetschenien

Die Zahl der Asylbewerber aus Tschetschenien ist in den ersten Monaten dieses Jahres dramatisch gestiegen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Amtlichen Zahlen zufolge, die der "Welt" vorliegen, verzeichnete die Bundesrepublik allein zwischen Januar und April 5026 Asylanträge aus der Russischen Föderation. Im vergangenen Jahr hatten noch 3202 Bürger aus der Föderation um Asyl in Deutschland gebeten. Der Großteil der Asylbewerber sind Vertreter der tschetschenischen Minderheit, teilten Sicherheitskreise der "Welt" mit.

In den Kreisen hieß es auch: Man wisse um die instabile Lage in Tschetschenien und könne nicht ausschließen, dass möglicherweise Islamisten den Weg nach Deutschland über einen Asylantrag nehmen wollen. Allein im April hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 2055 Asylanträge von Bürgern der Russischen Föderation erhalten, mehr als doppelt so viele wie im März. Bereits in den ersten Monaten dieses Jahres sind dreimal so viele Asylanträge von Bürgern der Russischen Föderation eingegangen wie im gesamten Jahr 2011.

Insgesamt stieg die Zahl aller Asylbewerber im April gegenüber dem März von 5579 auf 7541 Personen und damit um 35,2 Prozent. Im Vergleich zu den ersten vier Monaten des Vorjahres erhöhte sich die Zahl der Antragsteller sogar um 73,1 Prozent (26.792 Anträge gegenüber 15.482). 15,3 Prozent der Antragsteller erhielten im April die Rechtstellung von Flüchtlingen, weitere 19,1 Prozent erhielten "subsidiären Schutz", also ein Abschiebeverbot.

Neben Bürgern der Russischen Föderation gehörten Flüchtlinge aus Syrien (3046 Personen) und Afghanistan (2195 Personen) zu den Bevölkerungsgruppen mit den meisten Anträgen in den Monaten Januar bis April 2013.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 16.05.2013

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