Deutsche Außenpolitiker: Bundesrepublik soll Flüchtlinge aus Syrien aufnehmen

Deutschland soll Bürgerkriegsflüchtlingen aus Syrien Zuflucht gewähren.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Dafür haben sich führende Außenpolitiker aller im Bundestag vertretenen Parteien in der Tageszeitung "Die Welt" ausgesprochen. "In Syrien gibt es eine humanitäre Katastrophe. Deutschland sollte Flüchtlinge aufnehmen", sagte Rainer Stinner (FDP) der Zeitung.

"Moralisch wäre eine Aufnahme in Deutschland grundsätzlich geboten", befand auch der Sozialdemokrat Rolf Mützenich. Er forderte außerdem einen Abschiebungsstopp und unbürokratische Unterstützung für in Not geratene Syrer in Deutschland. Mützenich und Kerstin Müller (Grüne) wiesen darauf hin, dass die meisten Flüchtlinge derzeit zwar in der Nähe ihrer Heimat bleiben und schnell in ihr Land zurückkehren wollten.

Ihnen müsse vor Ort geholfen werden. "Aber Deutschland sollte angesichts der dramatischen humanitären Lage auch anbieten, selbst Menschen aus Syrien aufzunehmen, um die Anrainerstaaten zu entlasten", sagte die frühere Staatsministerin im Auswärtigen Amt. Wolfgang Gehrcke (Linke) forderte ebenfalls, dass Deutschland seine Grenzen öffnet.

Darüber hinaus solle sich die Bundesregierung auch in Europa für die Aufnahme von Flüchtlingen einsetzen und die Behandlung Verwundeter in deutschen Krankenhäusern ermöglichen. Philipp Mißfelder (CDU) schließlich plädierte dafür, ausgewählte Flüchtlinge ins Land zu lassen: "Große Sorgen macht mir die Lage der Christen in Syrien, da der Bürgerkrieg vor allem auch religiös motiviert ist. Deshalb sollte Deutschland an dieser Stelle eine Aufnahme von Flüchtlingen nicht ausschließen."

Damit ging Mißfelder über die Position seines Parteikollegen Ruprecht Polenz (CDU) hinaus. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses möchte lediglich die Mittel für die Flüchtlingslager in Jordanien, Libanon und der Türkei weiter aufstocken. Stinner, Mützenich, Müller, Gehrcke und Mißfelder sind die Obleute ihrer Fraktionen im Auswärtigen Ausschuss des Bundestags.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 24.08.2012

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