Deutsche Außenpolitiker sehen vor allem innenpolitische Motive für Drohungen Nordkoreas

Führende deutsche Außenpolitiker bewerten im Nachrichtenmagazin "Focus" das Säbelrasseln des nordkoreanischen Herrschers Kim Jong Un als vor allem innenpolitisch motiviert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - So urteilt der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, Ruprecht Polenz (CDU): "Kim Jong Un muss beweisen, dass er die richtige Wahl seines Vaters war". Trotzdem wird die Kriegsrhetorik des jungen Herrschers in Deutschland mit Sorge verfolgt: So warnt der FDP-Außenpolitiker Rainer Stinner: "Ein Krieg auf der koreanischen Halbinsel hätte unabsehbare Folgen, die weit über die Region hinausreichen würden." Stinner weiter: "Nordkorea weiß, dass ein Erstschlag auf Seoul zu seiner Vernichtung führen und das Ende des kommunistischen Regimes bedeuten würde."

Der FDP-Außenpolitiker glaubt: "Der Selbsterhaltungstrieb ist zu groß, um das zu riskieren." Das Mitglied der deutsch-koreanischen Parlamentariervereinigung, Hartmut Koschyk, sieht als einzigen Ausweg aus der Krise, dass China und die USA den Konflikt gemeinsam entschärfen. Über Kim Jong Un urteilt der CSU-Politiker: "Er hat überzogen. Dieser junge Mann verscherzt sich alles, weil er nicht begreift, dass er sich in einer dialogwilligen Umgebung befindet." Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium, Christian Schmidt (CSU), sieht die beiden Koreas perspektivisch als Wiedervereinigungskandidaten. Dann, meint Schmidt, könnten auch die Deutschen mit ihren Erfahrungen aus der deutschen Wiedervereinigung helfen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 06.04.2013

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