Deutsche Bank: Fitschen entschuldigt sich für Anruf bei Bouffier

Der Co-Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen, hat jetzt persönlich auf die harsche Kritik an seinem Telefonanruf beim hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier reagiert.

Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) - Im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Mittwochsausgabe) beteuert Fitschen, dass er sich mit seinem Anruf im Anschluss an die Razzia in der vergangenen Woche nicht über das Gesetz habe stellen wollen. "Die Unabhängigkeit der Rechtspflege ist auch für mich ein hohes Gut. Sollte mein Anruf in der Öffentlichkeit zu einem falschen Eindruck geführt haben, möchte ich mich dafür ausdrücklich entschuldigen", sagte Fitschen der Zeitung.

"Mein Anruf erfolgte mit guten Absichten." Es sei ihm lediglich darum gegangen, seine tiefe Betroffenheit über die Wahrnehmung der Vorgänge im Ausland auszudrücken. Zu der Frage, ob die Deutsche Bank im Zusammenhang mit den Untersuchungen wegen eines Steuerbetrugs im Handel mit CO2-Zertifikaten E-Mails vernichtet habe, wollte Fitschen nicht Stellung nehmen.

"Wir prüfen die Vorwürfe und kooperieren vollumfänglich mit den Ermittlungsbehörden." Wegen der laufenden Untersuchung wolle er aber keine näheren Angaben machen. Seine Glaubwürdigkeit als künftiger Präsident des Bundesverbands deutscher Banken sieht Fitschen durch die Ermittlungen nicht beschädigt.

"Das sehe ich nicht", sagte Fitschen: "Trotz der vielfach geäußerten Kritik der letzten Tage erfahre ich auch viel Unterstützung. Mein Bedauern über den Anruf habe ich ausgedrückt."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.12.2012

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