Deutsche Banken kritisieren geplante Finanztransaktionssteuer als wirkungslos

Die deutschen Banken haben die von der Bundesregierung geplante Finanztransaktionssteuer als wirkungslos kritisiert.

Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) - Der Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken, Andreas Schmitz, schreibt in einem Gastbeitrag für "Bild am Sonntag": "Die Steuer schützt nicht vor Finanzkrisen, denn Börsenprofis ist es egal, ob sie ihr Geschäft über die Börsen in Europa, Asien oder USA abwickeln. Es ist nur ein Klick am Computer, der den Handelsort festlegt und in steuerfreies Gebiet verlagert. Die großen Steuereinnahmen bleiben also aus."

Schmitz fügte hinzu: "Zudem gehen Arbeitsplätze in Frankfurt verloren. Gekniffen sind auch Millionen Sparer und Kleinanleger. Sie legen Geld für ihre Rente in Deutschland an und zahlen die Steuer. In wenigen Ländern die Steuer einzuführen, bringt nichts und ist ungerecht!" SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles hingegen beharrt auf der Einführung einer Finanztransaktionssteuer und rechnet mit Einnahmen von bis zu 30 Milliarden Euro jährlich. Nahles zu "Bild am Sonntag": "0,05 Prozent für eine Finanztransaktion als Beitrag der Banken ist mehr als angemessen. Bis zu 30 Milliarden Euro pro Jahr könnte Deutschland einnehmen und Spekulationen an den Märkten würden begrenzt."

Nahles forderte eine Beteiligung der Banken an den Kosten der Finanzkrise: "Wir brauchen einen fairen Lastenausgleich bei der Bewältigung der Finanzkrise. Für die Kosten der Bankenrettung musste der Steuerzahler einspringen. Für Investitionen in Bildung und Infrastruktur fehlt das Geld. Jeder Betrieb zahlt Umsatzsteuer - warum nicht auch eine Umsatzsteuer für Finanzgeschäfte? Nicht nur die Bürger sollen zahlen - auch die Banken!"

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 20.08.2011

Zur Startseite