Deutsche Unternehmen sparen Milliarden durch niedrige Zinsen ein

Die Niedrigzinsphase gibt den deutschen Unternehmen die einmalige Gelegenheit, sich durch einfache Umschuldung zu entlasten – ganz ohne schmerzhafte Sparprogramme.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Rund acht Milliarden Euro Zinskosten sparen die Firmen allein in diesem Jahr, weil sie hochverzinste Bankkredite durch günstigere ablösten. Das zeigen Berechnungen des Finanzierungsspezialisten Barkow Consulting, die dem "Handelsblatt" (Donnerstagausgabe) vorliegen. "Es ist historisch einmalig, dass deutsche Firmen nur noch die Hälfte an Zinsen zahlen, wenn sie sich umfinanzieren", sagt Kreditexperte Peter Barkow.

Binnen fünf Jahren ist der Durchschnittszinssatz für einen Bankkredit mit fünfjähriger Laufzeit von 5,2 auf 2,7 Prozent gefallen: Weil immer weitere Unternehmen auslaufende Kredite billig refinanzieren, dürfte die Zinsersparnis für die deutsche Wirtschaft bis 2016 auf jährlich 14,6 Milliarden Euro steigen. Berücksichtigt man neben den Bankkrediten auch Verbindlichkeiten bei Anleihegläubigern oder Kredite in Fremdwährungen, summiert sich die Gesamtentlastung bis Ende 2016 sogar auf mehr als 70 Milliarden Euro. Gemessen am Vorsteuerergebnis aller deutschen Konzerne von zuletzt 200 Milliarden Euro, entspricht das einem Gewinnplus von gut zehn Prozent pro Jahr.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 16.10.2013

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