Deutsche Wirtschaft warnt vor Wirtschaftssanktionen gegen Russland

Führende Wirtschaftsverbände in Deutschland sehen die aktuelle Lage in der Ukraine mit großer Sorge: Der Geschäftsführer des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, Rainer Lindner, warnte vor diesem Hintergrund vor einer Verhängung von Wirtschaftssanktionen gegen Russland.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die derzeitige Entwicklung in der Ostukraine ist alarmierend", sagte Lindner "Handelsblatt-Online". "Die deutsche Wirtschaft befürchtet jetzt rasche Sanktionen gegenüber Russland und im Ergebnis der Auseinandersetzungen erhebliche wirtschaftliche Folgeschäden in der östlichen Ukraine." Die Kosten möglicher Sanktionen ließen sich derzeit nicht beziffern, da die Art und der Umfang nicht klar seien, sagte Lindner weiter.

Aber schon jetzt litten die deutschen Unternehmen unter der angespannten Lage. "Der Ost-Ausschuss ist nach wie vor gegen Wirtschaftssanktionen und für eine diplomatische Lösung, wird aber natürlich die Entscheidung der Politik akzeptieren", so Lindner. Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), Martin Wansleben, forderte den russischen Präsidenten Wladimir Putin auf, mäßigend auf die angespannte Lage im Osten der Ukraine einzuwirken.

"Wir beobachten die Entwicklung in der Ukraine zurzeit mit der allergrößten Sorge", sagte Wansleben "Handelsblatt-Online". Es sei sehr wichtig, dass die für diese Woche geplanten Vierergespräche zwischen den USA, der Ukraine, Russland und der EU stattfinden. "Auch die deutsche Wirtschaft erwartet von der russischen Regierung ein deutliches Signal zur Deeskalation."

Am Donnerstag wollen die Chefdiplomaten Russlands und der Ukraine sowie der USA und der EU in Genf über einen politischen Ausweg aus der Krise beraten.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 16.04.2014

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