Deutsche Wirtschaft will Euro-Krisenländer stärker in die Pflicht nehmen

Die deutsche Wirtschaft will die Euro-Krisenländer stärker in die Pflicht nehmen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Zuerst sind alle Länder selbst in der Verantwortung, auch was den Verbleib in der Euro-Zone anbelangt", schreibt Hans Heinrich Driftmann, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), in einem Brief an die Spitzenfunktionäre der DIHK-Organisation, der dem "Handelsblatt" (Freitagausgabe) vorliegt. Die Vorstellung, dass Deutschland Europa alleine retten könne, sei unrealistisch. Ein Verbleib aller Krisenstaaten in der Euro-Zone ist aus Sicht Driftmanns nicht zwingend.

Driftmann appelliert an die Schuldenstaaten, mehr Ehrgeiz bei der Bewältigung der Krise zu entwickeln: "Strenge Haushaltsdisziplin und Reformanstrengungen für mehr Wettbewerbsfähigkeit liegen in nationaler Verantwortung", schreibt der DIHK-Präsident. Eine Vergemeinschaftung von Schulden lehnt er ab. Ihn beunruhigten Stimmen, die in einer europäischen Transfer- oder gar Haftungsunion eine Dauerlösung sähen, schreibt Driftmann.

"Die Hilfsmaßnahmen dürfen nur eine Übergangslösung sein. Vor einer zeitlich unbefristeten Unterstützung einzelner Euro-Staaten oder einer dauerhaften gesamtschuldnerischen Haftung kann ich nur warnen", heißt es in dem Brief weiter.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 26.07.2012

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