Deutsche werfen jährlich bis zu 20 Millionen Tonnen Lebensmittel weg

Die Bundesbürger sollen nach dem Willen von Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) künftig weniger unverdorbene Lebensmittel in den Müll werfen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Wir werfen einfach viel zu viel weg. Diesen Trend müssen wir stoppen", sagte Aigner der "Bild-Zeitung". Die Mentalität einer Wegwerfgesellschaft zeige sich an enormen Zahlen, erklärte die Ministerin: "Nach uns vorliegenden Schätzungen wandern in Deutschland pro Jahr bis zu 20 Millionen Tonnen Nahrungsmittel in den Abfall - pro Person im Wert von 330 Euro."

Die Begründungen für die Verschwendung seien vielfältig, sagte Aigner weiter: "Eine Umfrage im Auftrag meines Ministeriums ergab: 84 Prozent werfen Nahrungsmitteln weg, weil das Haltbarkeitsdatum abgelaufen oder die Ware verdorben ist. 19 Prozent nennen zu große Packungen als Hauptgrund. 16 Prozent der Bürger werfen Lebensmittel weg, weil sie ihnen nicht schmecken. Mehr als ein Viertel gibt an, zu viel gekauft zu haben." Es gebe diverse Möglichkeiten, gegenzusteuern: "Wichtig ist: Einkauf und Mahlzeiten sorgfältig planen, regelmäßig Vorräte auf Haltbarkeit kontrollieren, Reste konsequent verwerten - es gibt spezielle Kochbücher für leckere Gerichte." Auch die Einstellung sei wichtig: "Lebensmittel sind wertvoll - wir sollten sie mehr schätzen."

Wer Abfall vermeide, "hilft Umwelt und Klima und spart noch eine Menge Geld." Den Einzelhandel forderte die CSU-Politikerin auf, Produkte nach Ablauf der Haltbarkeit zu Sonderpreisen anzubieten: Wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen sei, solle Ware "statt im Abfall öfter auf dem Schnäppchen-Tisch landen. Häufig sind die Produkte ja noch völlig in Ordnung."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 09.05.2011

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