Deutschland und Frankreich streiten über Finanztransaktionssteuer

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und sein französischer Amtskollege Pierre Moscovici streiten über die Finanztransaktionssteuer, die elf Mitgliedsstaaten der Währungsunion schon seit längerem planen.

Berlin/Paris (dts Nachrichtenagentur) - Die Franzosen wollen nun große Teile des Derivategeschäfts ausklammern, also Wetten auf steigende oder fallende Kurse von Wertpapieren, berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Besonders Spekulationsgeschäfte auf Aktien sollen von der neuen Steuer verschont bleiben. So sah es dem "Spiegel" zufolge ein französisches Positionspapier für den deutsch-französischen Finanz- und Wirtschaftsrat vor, der vergangene Woche in Paris stattfand.

Die dort vorgeschlagenen Einschränkungen gingen der deutschen Seite allerdings zu weit. Sie plädiert für eine möglichst breite Einbeziehung aller Transaktionen. Schäuble und seine Beamten hegen offenbar den Verdacht, dass Moscovici seine heimischen Banken schonen will, weil die mit Derivaten auf Aktien gute Geschäfte machen.

Sie wären allenfalls dazu bereit, die neue Steuer schrittweise einzuführen. Bis Mitte Februar wollen Fachleute beider Länder und Ministerien nun einen gemeinsamen Vorschlag ausarbeiten.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 02.02.2014

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