Deutschlandbesuch: Papst beklagt religiöse Gleichgültigkeit

Papst Benedikt XVI. hat in seiner ersten Rede bei seinem Besuch in Deutschland eine zunehmende religiöse Gleichgültigkeit bemängelt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Religion sei aber eine Grundlage für ein gelingendes Miteinander, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Donnerstag bei der offiziellen Begrüßungszeremonie am Schloss Bellevue in Berlin. "Wie die Religion der Freiheit bedarf, so bedarf auch die Freiheit der Religion", zitierte der Pontifex den Sozialreformer Wilhelm von Ketteler. Bei seinem Besuch in Deutschland wolle der Papst nicht wie andere Staatsmänner politische oder wirtschaftliche Ziele verfolgen, sondern Menschen begegnen und über Gott sprechen.

Das Oberhaupt der katholischen Kirche war am Donnerstagvormittag mit einer Maschine aus Rom auf dem Flughafen Berlin-Tegel gelandet. Es ist der erste offizielle Staatsbesuch des Papstes in Deutschland. Benedikt XVI. wurde am Flughafen von Bundespräsident Christian Wulff, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), dem Berliner Erzbischof Rainer Maria Woelki und anderen kirchlichen Würdenträgern empfangen.

Für den Donnerstag ist ein vertrauliches Gespräch mit Kanzlerin Merkel im Sitz der Deutschen Bischofskonferenz in Berlin geplant. Mit Spannung wird zudem die Rede des Oberhauptes der katholischen Kirche im Bundestag erwartet. Es ist die erste Rede eines Papstes im deutschen Parlament.

Mehrere Abgeordnete wollen der Rede aus Protest fernbleiben. Der Papstbesuch in Deutschland dauert bis Sonntag, weitere Stationen neben Berlin sind Erfurt und Etzelsbach sowie Freiburg im Breisgau.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 22.09.2011

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