Deutschlands Atomausstieg gefährdet offenbar Stromversorgung Europas

Deutschlands Atomausstieg droht offenbar in den nächsten Monaten die Sicherheit der Stromversorgung in ganz Europa zu gefährden.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Wie das Nachrichtenmagazin "Focus" meldet, sind laut einer aktuellen Warnung des Verbands Europäischer Übertragungsnetzbetreiber (ENTSOE) die Reserven, mit denen extremen Wetterbedingungen in diesem Winter begegnet werden kann, niedriger als in der Vergangenheit. Verantwortlich dafür sei die verringerte Stromerzeugung in Deutschland wegen der abgeschalteten Atomkraftwerke. Die Netzbetreiber seien "alarmiert".

Deren Präsident, Daniel Dobbeni, sprach von "einem deutlichen Risiko für die Versorgungssicherheit mancher europäischer Ballungsräume". Wegen des Atomausstiegs steigen die Stromimporte nach Deutschland: Von Januar bis September 2011 flossen "Focus" zufolge 16 Milliarden Kilowattstunden elektrische Energie von Frankreich nach Deutschland. Das entspricht einem Plus von 28 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Auch aus Tschechien nahmen die Stromimporte laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft zu. Hier liegt das Plus bei 2,7 Prozent. Die deutsche Erzeugung ist hingegen stark zurückgegangen.

In den ersten neun Monaten produzierten die noch verbliebenen Atomkraftwerke laut "Focus" knapp 83 Milliarden Kilowattstunden Atom-Strom. Das ist gut ein Fünftel weniger als 2010.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.12.2011

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