Deutschlands Ernährungsindustrie bereit für Exporte nach Japan

Deutschlands Ernährungsindustrie bietet Japan Hilfe bei der Lebensmittelversorgung an.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Wir könnten bei Engpässen jederzeit einspringen und Nahrungsmittel liefern", sagte Jürgen Abraham, der Vorsitzende der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE), der Tageszeitung "Die Welt" (Samstagausgabe). Die heimischen Hersteller hätten ausreichend Kapazitäten, um für den Export nach Japan zu produzieren und schnell zu liefern. "Wir stehen bereit, wenn man uns braucht", versichert Abraham.

Dass Hilfe nötig wird, deutet sich bereits an. Der Düsseldorfer Metro-Konzern etwa berichtet von massiven Problemen, ausreichend Nachschub für seine neun Cash-and-Carry-Märkte im Großraum Tokio zu bekommen. Vor allem Obst, Gemüse und Tiefkühlkost werden in den Regalen mittlerweile knapp.

Reis, Milch, Wasser, Brot und Fertiggerichte seien sogar praktisch ausverkauft, melden die Rheinländer. "Wir haben derzeit nur noch eine Warenverfügbarkeit von etwa 65 Prozent", sagte ein Metro-Sprecher - rund ein Drittel der Artikel fehlt also. Bislang ist Japan allenfalls ein Nischenmarkt für die deutsche Ernährungsindustrie, vor allem wegen extrem hoher regulatorischer Importhürden.

Fleisch, Milchprodukte und Süßwaren sind noch die gängigsten Warengruppen, die nach Fernost geliefert werden. Die Japaner hatten allerdings schon vor den katastrophalen Ereignissen der vergangenen Tage Interesse an deutschen Lebensmittel gezeigt. So sind Landesvertreter unter anderem bei der BVE vorstellig geworden, um für Exporte nach Japan zu werben.

Diese Offensive dürfte im Zusammenhang mit einem geplanten Freihandelsabkommen zwischen Japan und der Europäischen Union (EU) stehen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.03.2011

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