Dioxin-Skandal: Futtermittel-Verunreinigung geht auf technische Fettsäure zurück

Die Ursache für die jüngste Dioxinverseuchung von Tierfutter ist offenbar geklärt.

Braunschweig (dts Nachrichtenagentur) - Nach Angaben des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit sei die Verwendung einer nur für technische Zwecke bestimmte Fettsäure bei der Herstellung von Tierfutter verwendet worden. Das sagte ein Sprecher des Bundesamtes dem "Westfalen Blatt". Demnach habe ein Produzent in Schleswig-Holstein technische Mischfettsäure aus der Biodieselherstellung für die Produktion von Futtermitteln verwendet.

Durch die Kennzeichnung sei eigentlich klar gewesen, dass die Ware nur für die technische Industrie geeignet gewesen sei. "Wir waren leichtfertig der irrigen Annahme, dass die Mischfettsäure, die bei der Herstellung von Biodiesel aus Palm-, Soja- und Rapsöl anfällt, für die Futtermittelherstellung geeignet ist", sagte der Geschäftsführer des betroffenen Betriebes Harles & Jentzsch dem "Westfalen-Blatt". Nach den Dioxin-Funden in Futtermitteln hat Niedersachsen rund 1.000 landwirtschaftliche Betriebe vorsorglich gesperrt.

Man lege erst einmal alles still, teilte ein Sprecher des Agrarministeriums am Montag in Hannover mit, der Verbraucherschutz gehe vor. Betroffen von den Stilllegungen sind Legehennen-Farmen, Schweine- und Putenzüchter, welche mit Dioxin belastetes Futter bezogen haben sollen. Nun soll in den betroffenen Betrieben anhand von Proben nachgewiesen werden, ob der Dioxin-Wert tatsächlich überschritten werde.

Bereits in der vergangenen Woche wurden 14 Betriebe in Nordrhein-Westfalen wegen erhöhter Dioxin-Belastungen gesperrt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 04.01.2011

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