Diskussion über griechischen Schuldenschnitt im Jahr 2015

Trotz des Widerstands von Deutschland und anderen Euro-Staaten ist ein öffentlicher Schuldenschnitt für Griechenland offenbar nicht endgültig vom Tisch.

Athen (dts Nachrichtenagentur) - Nach Informationen der "Welt am Sonntag" (25.11.) wird zwischen den Geldgebern über einen Forderungsverzicht im Jahr 2015 diskutiert. Darüber soll am Montag bei einem Geheimtreffen in Paris gesprochen worden sein, an dem Wolfgang Schäuble (CDU) und weitere Euro-Zonen-Vertreter teilnahmen. Ein in Aussicht gestellter Schuldenschnitt könnte für die Athener Regierung Ansporn sein, bis dahin alle Reformauflagen des zweiten Hilfprogramms zu erfüllen.

Das läuft Ende 2014 aus. Ein Forderungsverzicht der öffentlichen Gläubiger könnte zudem Teil einer Anschlussfinanzierung sein und so den zunehmend widerspenstigen Internationalen Währungsfonds (IWF) beruhigen. Der IWF fordert seit Wochen, Griechenland auf ein tragfähiges Schuldenniveau zu bringen.

Doch vor allem die Bundesregierung ist derzeit gegen einen Verzicht der öffentlichen Gläubiger, denn der würde sie Milliarden kosten. Am kommenden Montag beraten die Euro-Finanzminister, mit welchen Maßnahmen die Lücke im laufenden zweiten Hilfsprogramm für Griechenland geschlossen werden soll. Ein Schuldenschnitt wird auf Grund des Widerstands der Europäer wohl nicht dazugehören.

Ob die Bundesregierung sich eine solche Maßnahme im Jahr 2015 vorstellen kann, ist unklar. Nach Angaben aus Teilnehmerkreisen soll sich Schäuble in Paris dafür offen gezeigt haben. Das wird in Berlin bestritten.

Ein Verzicht der öffentlichen Gläubiger stehe weiterhin nicht zur Debatte, hieß es.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 25.11.2012

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