Diskussion um Schwarzfahrer-Strafen von bis zu 120 Euro

Der Vorstoß des Verbands Deutscher Verkehrsbetriebe, Schwarzfahren in öffentlichen Verkehrsmitteln künftig mit einer Strafe von bis zu 120 Euro zu ahnden, stößt in der Politik auf Widerstand.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das Vorstandsmitglied der Piratenpartei, Christopher Lauer, schreibt in einem Gastbeitrag für "Bild am Sonntag": "Schwarzfahrer sind für die Ehrlichen ärgerlich. Aber das Problem lösen wir nicht mit härteren Strafen! Die Piraten setzen sich daher für einen fahrscheinlosen Nahverkehr ein. Unser Motto ist: Mehr Service statt mehr Kontrolle! Wir wollen, dass von der Großmutter bis zum Schüler alle von A nach B kommen, fair finanziert, etwa durch eine Haushaltsabgabe. Ohne Tickets könnten wir uns dann 100 Millionen Euro im Jahr für Kontrolleure sparen. Und stattdessen in eine bessere Verkehrsversorgung investieren." Der Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen, Oliver Wolff, verteidigte hingegen den Vorstoß: "Schwarzfahrer kosten die Verkehrsunternehmen jährlich 350 Millionen Euro. Dafür müssen am Ende ehrliche Kunden über höhere Fahrkartenpreise draufzahlen. Wer arm ist, muss nicht schwarzfahren, denn es gibt günstige "Sozialtickets". Wolff weiter: "Das Problem sind Schwarzfahrer, die den Nutzen kalkulieren: Die aktuelle Strafgebühr von 40 Euro entspricht etwa dem Preis für 16 Fahrten in der Stadt.

Das darf nicht sein. Wir fordern deshalb eine Erhöhung auf bis zu 60 Euro. Und für Wiederholungstäter bis zu 120 Euro."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 05.02.2012

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