Duda: Berlin soll Erweiterung der Ostseepipeline missbilligen

Der polnische Präsident Andrzej Duda hat die Bundesregierung aufgerufen, von der Erweiterung der Ostseepipeline zwischen Russland und Deutschland (Nordstream 2) abzulassen: "Ich wünsche mir eine politische Missbilligung dieses Projekts. Das ist eine Frage der Solidarität", sagte Duda der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Die Leitung bedrohe die Energiesicherheit seines Landes. Duda sagte weiter, solche Fragen schüfen die Emotionen, die zu kritischen Äußerungen in Polen gegenüber deutschen Politikern geführt hätten.

"Ich bedauere das, denn Deutschland ist unser großer Nachbar, unser großer Partner. Meine Frau und ich haben viele Freunde in Deutschland", sagte der Präsident. Vor einer Woche hatte der Vorsitzende des Europäischen Parlaments, der SPD-Politiker Martin Schulz, der neuen polnischen Regierung in der F.A.S. vorgeworfen, sie betreibe eine "gelenkte Demokratie nach Putins Art".

Duda antwortete auf diese Kritik mit den Worten: "Ich hoffe, dass der Herr Vorsitzende Schulz das nur aus einer gewissen Erregbarkeit heraus gesagt hat. Wer Putin beobachtet, wird diesen Vergleich schockierend finden. Zudem ist es erstaunlich, dass solche Behauptungen aus den Kreisen kommen, die oft davon reden, die Sanktionen gegen Russland aufzuheben."

In diesen Kreisen, so Duda weiter, werde auch der Bau der Ostseepipeline Nordstream 2 gutgeheißen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.01.2016

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