Duisburgs Oberbürgermeister will vorerst im Amt bleiben

Duisburg (dts Nachrichtenagentur) - Der Oberbürgermeister von Duisburg, Adolf Sauerland, hat einen Rücktritt zum jetzigen Zeitpunkt abgelehnt.

"Ich werde mich dieser Frage stellen. Doch heute und in den nächsten Tagen muss es darum gehen, die schrecklichen Ereignisse aufzuarbeiten und die vielen Puzzleteile zu einem Gesamtbild zusammenzufügen", schrieb Sauerland in einer mit Spannung erwarteten Erklärung am Montagnachmittag. Er habe der Verwaltung bereits am Sonntagnachmittag "eine Reihe von Fragen vorgelegt, die schnellstmöglich zu beantworten sein werden".

Wenn sich die Stadt etwas vorzuwerfen habe, dann werde sie Verantwortung übernehmen. Eine eigens einberufene Verwaltungsvorstandskonferenz soll die Aufarbeitung des Unglücks begleiten. "Die Frage, ob wir uns etwas vorzuwerfen haben, beschäftigt mich ganz persönlich, lässt mich nicht ruhen. Die in diesem Zusammenhang genannte Forderung nach einem Rücktritt als Oberbürgermeister Duisburgs kann ich nachvollziehen. Und dennoch müssen wir uns die Zeit nehmen dürfen, zunächst die schrecklichen Geschehnisse aufzuarbeiten", schreibt Sauerland weiter. Den Angehörigen der Verstorbenen drückte er sein Beileid aus: "Es tut mir unendlich leid. Ihr Schmerz ist nicht teilbar. Ich weiß, dass Sie von mir Antworten erwarten. Ich kann Ihnen diese heute nicht geben. Aber ich werde Ihnen diese geben, sobald sie vorliegen. Die Stadt trauert mit Ihnen, auch ich ganz persönlich. Ich bin in Gedanken bei Ihnen." Bei der Loveparade in Duisburg war am Wochenende eine Massenpanik vor einem Zugangstunnel zum Festgelände ausgebrochen. 19 Besucher im Alter von 18 bis 38 Jahren kamen dabei ums Leben, 511 weitere wurden verletzt. Derzeit befinden sich noch 43 Personen im Krankenhaus. Nach dem Unglück war scharfe Kritik an den Organisatoren und der Planung des Festes laut geworden. Die Veranstalter kündigten indes an, es sei die letzte Loveparade gewesen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 26.07.2010

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