Dujmovits: Durch weniger Everest-Kletterer sinkt Gefahr für Einzelne

Der deutsche Bergsteiger Ralf Dujmovits begrüßt die gesunkenen Zahlen der Everest-Aspriranten in diesem Jahr: "Die Gefahr ist dadurch etwas zurück gegangen. Die Leute werden sich in diesem Jahr nicht mehr so stark im Weg stehen", sagte Dujmovits der "Welt". "Damit hat es für jeden Einzelnen einen positiven Effekt." Das Tourismusministerium in Kathmandu hat 280 Genehmigungen an Ausländer erteilt.

In den vergangenen beiden Jahren waren es deutlich mehr. Der 54-jährige Bergsteiger, der auf allen 14 Achttausender stand, ist nicht völlig gegen den Everest-Tourismus. "Wenn die Leute die Voraussetzungen mitbringen, möchte ich sie zumindest nicht vom Everest abhalten. Aber ich rate ganz klar, zur tibetischen Nordseite zu gehen. Dort ist man sicherer. Es ist weniger Betrieb, kaum Eisschlag und man hat die Staus nicht", sagte Dujmovits der "Welt".

Er beobachte, dass zunehmend nepalische Expeditionsunternehmen am Everest Kunden führten. Die böten Dumpingpreise, seien aber auch flexibler als westliche Agenturen. Allerdings gehe das auf Kosten der Sicherheit.

"Die westlichen Veranstalter haben begriffen, dass sie auf Dauer nur erfolgreich sind, wenn sie ihre Gäste wieder gesund nach Hause bringen. So skeptisch ich den Everest-Tourismus sehe, sie haben inzwischen einen sehr hohen Sicherheitsstandard." Dujmovits ist nach 2012, 2014 und 2015 in diesem Jahr nicht am Everest. 2017 will er erneut versuchen, von der Nordseite aus den Gipfel ohne künstlichen Sauerstoff zu erreichen. "Ich will unbedingt ohne Sauerstoff nach oben kommen. Ist für niemanden nachvollziehbar; ich möchte es gerne für mich machen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.04.2016

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