EADS-Chef Gallois kritisiert die EU-Klimapolitik

Der scheidende EADS-Chef Louis Gallois hat den Versuch der EU-Kommission, chinesische und amerikanische Fluggesellschaften in den europäischen Klimahandel einzubeziehen, kritisiert.

Schiphol-Rijk (dts Nachrichtenagentur) - "Wir sind nicht alleine auf der Welt. Und die Fluggesellschaften schlagen sich mit einem rasant steigenden Ölpreis herum, der sie stärker als jedweder Klimahandel zu mehr Effizienz zwingt", sagte Gallois dem "Handelsblatt" (Mittwochsausgabe). "Europa ist in dieser Frage vollkommen isoliert und es wäre weise, einen weltweit gültigen Kompromiss zu finden", so Gallois.

Die EADS-Tochter Airbus hofft weiter auf den milliardenschweren Auftrag chinesischer Fluggesellschaften über 45 Langstreckenmaschinen. Die Order liegt ab derzeit auf Eis, weil sich die Chinesen ungerecht von der EU behandelt fühlen. Zudem spricht sich Gallois für eine Neufassung des Aktionärspaktes der EADS aus, indem private und staatliche Aktionäre ihre Rechte vereinbart haben.

"Das Hauptproblem sind nicht die Staatsanteile; es geht um die Sonderrechte der Kernaktionäre, die aus dem Aktionärspakt resultieren", so Gallois. "Wir haben eine Lösung vorgeschlagen, die die Rechte aller Aktionäre angleicht", sagte Gallois. Zudem solle der in den Niederlanden notierte Luft- und Raumfahrtkonzern über einen Schutzmechanismus vor feindlichen Übernahmen gesichert werden.

Der Medienunternehmer Lagardere, der französische Staat und Daimler sind über einen Aktionärspakt bei EADS verbunden. Daimler will einen Teil seiner Aktien im Sommer an die staatseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau verkaufen. Damit wird Deutschland mit mindestens 7,5 Prozent Anteilseigner an dem Airbus-Mutterkonzern.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.04.2012

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