EADS-Drohnen-Pläne: IG Metall warnt vor Nebenwirkungen für Standort Deutschland

Die EADS-Pläne zum Bau einer gesamteuropäischen Drohne stoßen bei der IG Metall auf Skepsis.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Mit der Entscheidung für ein europäisches unbemanntes Aufklärungsflugzeug habe die militärische Luftfahrtindustrie in Deutschland zwar "wieder einen Lichtblick", sagte der Unternehmensbeauftragte der IG Metall für die EADS Deutschland GmbH/ Division Cassidian, Bernhard Stiedl, "Handelsblatt-Online". "Die Zukunft ist aber damit noch lange nicht gerettet." Das Projekt für ein unbemanntes Aufklärungsflugzeug sei neben dem Export des Eurofighters die Zukunft des militärischen Luftfahrtzentrums von Cassidian in Manching, gab Stiedl zu bedenken.

Konkret bedeute das, dass bis zum Jahr 2020 bis zu 1.500 Arbeitsplätze von den Tätigkeitsfeldern der unbemannten Flugzeuge abhingen. Das komplette Drohnen-Programm sichere europaweit rund 10.000 Arbeitsplätze. "Beteiligen sich mehrere Länder an dem Projekt, wird sich auch die Arbeitsaufteilung auf diese Länder verteilen", warnte der Gewerkschafter.

"Ob am Ende dann noch nennenswerte Arbeitsplätze in Deutschland entstehen, bleibt abzuwarten." Gleichwohl hält es Stiedl für "grundsätzlich positiv", dass Deutschland und Frankreich beabsichtigen, eine gemeinsame Drohne zu bauen. "An der Entwicklung der europäischen Drohne könnten sich neben Deutschland und Frankreich auch Großbritannien, Spanien, Italien und andere Länder beteiligen", sagte der Gewerkschafter.

"Eine konkrete Vereinbarung dazu soll wohl am 22. Januar 2013 zum 50. Jahrestag des Elysée-Vertrages unterzeichnet werden."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.07.2012

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