EHEC: Bauern erleichtert über Aufhebung von Gemüse-Warnung

Nach der Aufhebung der Warnung vor dem Verzehr von Gurken, Tomaten und Salaten insbesondere aus dem Norden der Republik haben sich die deutschen Bauern erleichtert gezeigt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Das ist eine gute Botschaft für die deutschen und europäischen Gemüseerzeuger, weil jetzt wieder Vertrauen in den Markt zurückkehrt und wieder Gemüse gegessen wird", sagte der Präsident des Deutschen Bauernverbands (DBV), Gerd Sonnleitner am Freitag. Auch europaweit atmeten die Landwirte auf: "Ich freue mich sehr über die Neuigkeit", sagte der Generalsekretär des europäischen Bauernverbandes Copa-Cogec, Pekka Pesonen. Nicht nur die deutschen, auch die europäischen Landwirte hätten unter der EHEC-Krise und der Warnung vor dem Verzehr rohen Gemüses "enorm gelitten", so Pesonen.

Misstrauisch blickt hingegen der Geschäftsführer des Deutschen Fruchthandelsverbandes, Andreas Brügger, in die Zukunft. "Die emotionale Angst ist noch immer da und die wird auch bleiben", erklärte Brügger. Man beurteile die Entwarnung zwar positiv, sei allerdings nicht beruhigt.

Zudem sei die Warnung von Beginn an "nicht sachgerecht" gewesen. "Die wirtschaftlichen Schäden sind da und werden auch noch lange da sein", so Brügger. In Hamburg hatten am Morgen einige Landwirte gegen die Warnungen demonstriert und stiegenweise Gemüse verschenkt.

"Das Gegurke hat ein Ende. Mutti Aigner sagt, wir dürfen wieder Gurken essen", mokierte sich einer der Bauern. Man verstehe, dass Verbraucherschutz oberste Priorität habe.

Allerdings sei keine der Proben aus regionalem Anbau betroffen gewesen, so die Landwirte. Die Gesundheitsbehörden hatten am Freitag die für Gurken, Tomaten und Salate geltenden Warnungen aufgehoben. Lediglich vor dem Verzehr von rohen Sprossen wird derzeit noch gewarnt. Nach Ansicht der Behörden gilt es als wahrscheinlich, dass ein niedersächsischer Sprossen-Erzeuger Auslöser der EHEC-Epidemie war.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 10.06.2011

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