EHEC: Mit Bockshornkleesamen auch Ladung Kümmel aus Ägypten nach Deutschland gelangt

Zusammen mit mutmaßlich EHEC-belasteten Bio-Samen ist auch eine Ladung Kümmel nach Deutschland gelangt, die bislang nicht aus dem Verkehr gezogen wurde.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das meldet das Nachrichten­magazin "Focus". Demnach lieferte der ägyptische Exporteur "Organic Green" im Dezember 2009 insgesamt 15 Tonnen der verdächtigen Bockshornkleesamen an einen Großimporteur in Neukirchen (Nordrhein-Westfalen). Diese Fracht soll die größte Lebensmittel-Katastrophe seit Jahrzehnten mit bislang 51 Toten in Deutschland ausgelöst haben.

Ermittler verfolgten die Spur der EHEC-Keime von den Erkrankungsherden in Deutschland und Frankreich zurück zu der fraglichen ägyptischen Fracht. Laut Lieferpapieren, die "Focus" vorliegen, verfrachtete "Organic Green" mit dem Bockshornklee zwei Tonnen Bio-Kümmelsamen an den deutschen Großimporteur. Der Kümmel sei nicht vom Markt genommen worden, weil es "keinerlei Hinweise" gebe, dass Kümmelverzehr zu Erkrankungen geführt habe, recht­fertigte das nordrhein-westfälische Verbraucherschutzministerium das Vorgehen.

Der Großimporteur verweist darauf, dass es bislang keinen Beweis für Bockshornklee als EHEC-Verursacher gebe. "Organic Green" unterhält in der Oase al Fayoum eine Halle. Firmenschild, Telefoneintrag oder Internetseite gibt es nicht.

Angeblich stammen die gelieferten Samen von einer Farm nahe der Stadt Meir Mawas.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.07.2011

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