EHEC-Epidemie: Gesundheitsminister Bahr äußert sich zurückhaltend über Sprossen-Befund

Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) hat sich zurückhaltend über Hinweise auf Sprossengemüse aus Niedersachsen als Ursache der derzeit grassierenden EHEC-Erkrankungen geäußert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Es gebe zwar deutliche Indizien, dass ein Landwirtschaftsbetrieb aus Uelzen eine Infektionsquelle sein könnte, sagte Bahr am Sonntagabend in der ARD-Sendung "Anne Will". Es bestehe aber noch keine Sicherheit. Zunächst müssten Laborbefunde abgewartet werden.

Bis dahin könne noch keine Entwarnung gegeben werden. Der Gesundheitsminister riet daher dazu, neben rohen Tomaten, Gurken und Blattsalaten derzeit auch auf Sprossengemüse zu verzichten. Der Präsident des Bundesinstituts für Risiko-Bewertung (BfR), Andreas Hensel, erklärte im ZDF ebenfalls, man könne noch nicht sicher sein, dass das Sprossengemüse Verursacher der Krankheiten sei.

In Deutschland werden nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) 21 Todesfälle mit einer EHEC-Infektion in Verbindung gebracht. Das EHEC-Bakterium kann das Hämolytisch-Urämische-Syndrom (HUS) auslösen. Zu den Symptomen der Krankheit gehören wässriger oder blutiger Durchfall, Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen.

Bei einem besonders schweren Krankheitsverlauf droht Nierenversagen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 06.06.2011

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