EHEC-Erreger: Russland verhängt Importverbot für EU-Gemüse

Die russischen Behörden haben aufgrund der derzeit grassierenden EHEC-Infektionen ein Importverbot für Gemüse aus allen EU-Ländern verhängt.

Moskau (dts Nachrichtenagentur) - Wie der Leiter der russischen Verbraucherschutzbehörde der Nachrichtenagentur Interfax sagte, gelte der Einfuhrstopp für frisches Gemüse ab Donnerstagmorgen. Bereits eingeführtes Gemüse soll in ganz Russland aus den Verkaufsregalen entfernt werden. Bereits seit Montag gilt in Russland ein Importverbot für Gemüse aus Deutschland und Spanien.

Die Europäische Union (EU) hatte erst am Mittwoch die europaweite Gesundheitswarnung vor spanischen Gurken im Zusammenhang mit den EHEC-Erkrankungen zurückgenommen. Demnach seien die spanischen Gurken nicht für den EHEC-Ausbruch in Deutschland verantwortlich. Tests in Deutschland und Spanien hätten ergeben, dass der Erreger, der auf den Gurken gefunden wurde, nicht identisch sei mit dem aktuell grassierenden Darm-Keim.

Derweil stieg die Zahl der EHEC-Erkrankungen rapide an. Bundesweit gab es am Mittwoch über 2.000 gemeldete Fälle, 500 mehr als am Vortag. Auch die Zahl der HUS-Fälle erhöhte sich dramatisch, offiziell erfasst sind aktuell 470 HUS-Fälle.

Das sind rund 100 mehr als am Tag zuvor. Bislang sind 16 Menschen in Deutschland an der Infektion gestorben. Das EHEC-Bakterium kann das Hämolytisch-Urämische-Syndrom (HUS) auslösen.

Zu den Symptomen der Krankheit gehören wässriger oder blutiger Durchfall, Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen. Bei einem besonders schweren Krankheitsverlauf droht Nierenversagen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 02.06.2011

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